Energieeffizienz hat bei jedem unserer Planungsprojekte einen herausgehobenen Stellenwert, denn jede kWh, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht erzeugt werden. Einen energieeffizienten Betrieb erreicht man nur durch eine angepasste Verfahrenstechnik in Verbindung mit moderner Maschinen- und EMSR-Technik und einer hohen Prozesstransparenz.

Energieeffizienz

Natürlich hat die Reinigungsleistung immer Vorrang. Aber oft geht eine Steigerung der Energieeffizienz auch mit einer Verbesserung der Reinigungsleistung einher. Eine richtig eingestellte Belüftung führt auch zu niedrigeren Nitrat- und Nges-Ablaufwerten. Viele von uns optimierte Anlagen zeigen diesen Zusammenhang.

Ist das Energieeffizienzpotenzial einer Kläranlage gehoben, muss der verbleibende Strombezug durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Erneuerbare Energien sind auf der Erzeugerseite der Baustein auf dem Pfad zur energieneutralen Kläranlage. Hier ist es wichtig, sich Erzeuger und Verbraucher im Zusammenspiel anzuschauen und ein intelligentes Lastmanagement für den Anlagenbetrieb aufzubauen.

Dazu arbeiten unsere Verfahrens-, Maschinen- und Elektrotechniker und unsere Softwareentwickler im Team zusammen.

Auf von uns modernisierten Kläranlagen erreichen wir einen um bis zu 42 % geringeren Energiebedarf als sich aus dem DWA-Leistungsvergleich 2020 für die Größenklasse 4 ergibt.

Erneuerbare Energien

Ist das Energieeinsparpotenzial gehoben, muss der verbleibende Strombedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Das läuft meist darauf hinaus, dass bei Kläranlagen mit separater anaerober Schlammstabilisierung ein Großteil des Strombedarfes und der gesamte Wärmebedarf durch BHKWs gedeckt wird. Die Lücke im Strombedarf, die nach einer Energieoptimierung bleibt, wird dann durch Photovoltaik geschlossen.

Je nach Gebäude- und Geländesituation ergeben sich unterschiedliche wirtschaftliche Konstellationen von reiner Südausrichtung, Ost-/Westausrichtung bis zu Nachführanlagen.

Ob ein Energiespeicher wirtschaftlich ist, ergibt sich maßgeblich aus dem Verhältnis der erzeugten Energie zum direkten Verbrauch und natürlich dem Lastprofil.

Eine Bilanzkreisbildung ist immer zu diskutieren. Können große Erzeugerkapazitäten an einem Standort erstellt werden, kann der Strom über einen Bilanzkreis an weitere Verbraucher über das Stromnetz bilanziell verteilt werden.

Lastmanagement

Ziel der Energieoptimierung und Erhöhung der regenerativen Erzeugungskapazität ist es in der Regel, den Strombezug zu minimieren. Das gelingt nur, wenn Verbraucher und Erzeuger möglichst gut aufeinander abgestimmt werden und die Erzeuger so betrieben werden, dass das Energiepotenzial optimal ausgenutzt wird. Steht genügend Photovoltaikstrom zur Verfügung sollten die BHKWs heruntergefahren werden. Bestimmte Verbraucher sollten so betrieben werden, dass sie dann laufen, wenn ausreichend regenerativer Strom zur Verfügung steht.

Schließlich genügt es nicht, einfach eine Stromlücke durch mehr Photovoltaik zu schließen. Will man ein Lastmanagement betreiben, müssen die vorhandenen BHKWs auch in der Lage sein, das vorhandene Gas in kürzerer Zeit zu verarbeiten, da sie ja bei gutem Wetter zeitweise abgeschaltet oder reduziert betrieben werden.

Auch der Gasspeicher muss ausreichend groß dimensioniert sein, um das Gas während des reduzierten BHKW-Betriebes zu speichern und dann z.B. nachts zur Verfügung zu stellen.