Die Nutzung regenerativer Energien führt zu neuen Pumpwerkskonzepten:
Will man den Pumpwerksbetrieb so gestalten, dass vor Ort erzeugte regenerative Energien so weit wie möglich auch vor Ort verbraucht werden, braucht es neue Pumpwerkskonzepte.
Im Pumpwerk Gillenbeuren der Verbandsgemeinde Ulmen wurde eine Photovoltaikanlage mit 34 kWp errichtet. Der Betreiber, die Verbandsgemeindewerke Ulmen und BITControl haben gemeinsam ein hybrides Pumpwerk konzipiert, das den vor Ort erzeugten Strom zu einem hohen Anteil direkt verbraucht und so den Strombezug minimiert.
Bestandteile des Pumpwerkes sind:
die Photovoltaikanlage mit 34 kWp
eine Batterie zur Streckung der Nutzung regenerativer Energien
ein vorhandenes Becken kann als große Vorlage genutzt werden
pneumatische Pumpen mit geringer Leistung für den Trockenwetterfall
eine Exzenterschneckenpumpe mit einem hohen Wirkungsgrad bei Regenwetter
Bei Trockenwetter kann lange zwischengespeichert werden, so dass dann gepumpt werden kann, wenn PV-Strom verfügbar ist. Die Förderung mit Luft verhindert Geruchsprobleme auf der nachfolgenden Kläranlage. Die geringe Leistung der Pumpen ermöglicht es, die Pumpen auch schon bei Teilleistung der PV-Anlage zu betreiben.
Das Pumpwerk wurde im April in Betrieb genommen. Der Strombedarf des Pumpwerkes konnte seitdem zu 77 % mit der vor Ort produzierten Energie gedeckt werden. Insgesamt wurden bis jetzt 20.800 kWh auf dem Pumpwerk produziert und 8.270 kWh verbraucht.
Beitrag geschrieben von Norbert Meyer, 27.09.2024
Optimierung von Nachklärbecken
Mehr Klarheit durch Nachklärbeckenoptimierung:
Die Nachklärbecken der Kläranlage Au in der Verbandsgemeinde Hamm/Sieg kommen bei Mischwasserzufluss an ihre Grenzen. BITControl führt die Planung für die Optimierung der Nachklärbecken durch.
Die Konstruktion ist nicht kompliziert, aber die Dimensionierung muss passen. Verweilzeit und Einlauftiefe, Gestaltung des Einlaufspaltes und Sicherstellung der horizontalen Einströmung sind die Eckpunkte für eine gute Funktion des gesamten Nachklärbeckens.
Gab es vor dem Umbau immer Schlammwolken bei Mischwasserzufluss, liegt der Schlamm jetzt wie ein Stein am Boden. Die verbesserte Filterwirkung durch den tiefen Einlauf führt zudem zu geringeren Konzentrationen an abfiltrierbaren Stoffen.
Seit KW 39 / 2024 sind beide Nachklärbecken umgebaut und wieder in Betrieb - mit einer klaren Verbesserung der Abscheideleistung.
Beitrag erstellt von Norbert Meyer, 25.09.2024
Blitzschutz-Fachkräfte
Erfolgreiche Teilnahme am Seminar für Blitzschutz-Fachkräfte
Wir freuen uns, dass unsere Teammitglieder Daniel Adames und Michael Lackas erfolgreich am Seminar „Fachkunde für den äußeren und inneren Blitzschutz“ im Haus der Technik in Essen teilgenommen haben. Das zweitägige Seminar, das vom 19.09. bis 20.09.2024 stattfand, deckte alle wesentlichen Aspekte des Blitzschutzes ab, einschließlich:
Einführung in die Begriffe und Definitionen des Blitzschutzes
Planung und Umsetzung von äußeren Blitzschutzsystemen
Erdungsanlagen gemäß DIN 18014 und DIN EN 62305-3
Aufbau und Wartung von Fang- und Ableiteinrichtungen
Schutz gegen Überspannungen durch Blitzschläge
Prüfung und Zertifizierung von Blitzschutzsystemen
Mit der erlangten Fachkunde in den relevanten DIN- und VDE-Normen, einschließlich DIN EN 62305-3 und DIN EN 62305-4 (VDE 0185-305-1, VDE 0185-305-4), sind Herr Adames und Herr Lackas nun bestens qualifiziert, um die Planung von Blitzschutzsystemen nach den neuesten Standards durchzuführen.
Durch diese Fortbildung sind wir in der Lage, unsere Expertise im Bereich Blitzschutz weiter zu vertiefen und unseren Kunden noch besseren Service bei der Sicherung ihrer Gebäude und Anlagen zu bieten.
Machbarkeitsstudien nach Kommunalrichtlinie (KRL)
Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld
Die Kommunalrichtlinie wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in Deutschland verwaltet. Sie unterstützt Kommunen dabei, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen und trägt zur Erreichung der Klimaziele bei.
Gefördert wird eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Mobilität, Gebäudesanierung und anderen klimarelevanten Themen. Kommunen können durch die KRL finanzielle Unterstützung erhalten, um innovative Projekte zu realisieren und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beizutragen. Machbarkeitsstudien spielen im Rahmen der KRL eine entscheidende Rolle, um die Realisierbarkeit und Effizienz von Klimaschutzprojekten in kommunalen Kontexten zu bewerten und zu fördern. Sie tragen dazu bei, dass Investitionen gezielt und nachhaltig eingesetzt werden können, um die Klimaziele auf lokaler Ebene voranzubringen.
Machbarkeitsstudien im Bereich der Abwasserbewirtschaftung
Machbarkeitsstudien im Bereich der Abwasserbewirtschaftung dienen dazu, fundierte Entscheidungen zu treffen, wie kommunale Ressourcen effektiv genutzt werden können, um den Klimaschutz zu fördern und gleichzeitig die Qualität der Abwasserentsorgung zu verbessern. Sie stellen sicher, dass Investitionen zielgerichtet sind und sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten.
Ablauf einer Machbarkeitsstudie
Der Ablauf solch einer Studie folgt üblicherweise einer strukturierten Vorgehensweise, die verschiedene Phasen umfasst. Im Folgenden handelt es sich um eine typische Abfolge der Schritte, die bei der Durchführung einer solchen Studie berücksichtigt werden:
Projektdefinition und Zielsetzung
Zunächst werden die Ziele der Machbarkeitsstudie klar definiert. Dies umfasst die Bestimmung des Umfangs der Studie, die zu untersuchenden technischen Optionen und die erwarteten Ergebnisse. Beispielsweise könnte das Ziel sein, die Machbarkeit einer energieeffizienten Umstellung einer bestehenden Kläranlage zu prüfen.
Analyse der Ausgangslage
Es erfolgt eine detaillierte Analyse der aktuellen Situation. Dies umfasst eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Abwasserinfrastruktur, der technischen Ausstattung der Kläranlage, der Betriebsdaten und der bisherigen Umweltbilanz (z.B. Energieverbrauch, CO2-Emissionen).
Potenzialanalyse nach DWA-A 216
Die DWA-A 216 gibt Rahmenbedingungen vor, wie eine Potenzialanalyse durchgeführt werden sollte. Die Auswertung von Betriebsdaten ermöglicht eine Einordnung der Energieverbräuche der wichtigsten Verfahrensstufen einer Kläranlage sowie die Ermittlung von Energieeinsparungspotenzialen.
Technische Optionen und Alternativen
Es werden verschiedene technische Lösungen und Optionen zur Erreichung der definierten Ziele evaluiert. Dies könnte die Prüfung unterschiedlicher Behandlungsverfahren, Technologien zur Energiegewinnung aus Abwasser oder zur Reduktion von Treibhausgasen umfassen.
Wirtschaftliche Bewertung
Eine Kosten-Nutzen-Analyse wird durchgeführt, um die finanziellen Auswirkungen der vorgeschlagenen Optionen zu bewerten. Hierbei werden Investitionskosten, Betriebskosten, mögliche Einsparungen und potenzielle Erlöse aus Wertstoffrückgewinnung berücksichtigt. Auch Fördermöglichkeiten durch die KRL werden geprüft.
Risikobewertung und Maßnahmenplan
Es werden potenzielle Risiken und Herausforderungen identifiziert, die mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Optionen verbunden sein könnten. Ein Maßnahmenplan wird entwickelt, um diese Risiken zu minimieren und die erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen.
Erstellung der Studie
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden in einem ausführlichen Bericht dokumentiert. Dieser umfasst eine Zusammenfassung der analysierten Optionen, die wichtigsten Erkenntnisse, Empfehlungen für die Entscheidungsträger und mögliche nächste Schritte.
Entscheidungsfindung und Umsetzung
Basierend auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie treffen die Verantwortlichen eine fundierte Entscheidung über die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Dies kann die Beantragung weiterer Fördermittel durch die KRL oder andere Finanzierungsquellen umfassen.
Energieeinsparung am Beispiel der Kläranlage Zweibrücken
Im Jahr 2016 wurde die Kläranlage Zweibrücken (70.000 Einwohnerwerte, EW) im Rahmen einer Potenzialstudie hinsichtlich ihrer Abwasserreinigungsleistung und Energieeffizienz untersucht. Auf Grundlage dieser Auswertung wurden Einsparpotenziale ermittelt und verschiedene Optimierungsmaßnahmen abgeleitet. Ein Großteil dieser Maßnahmen wurde im Zeitraum von 2017 bis 2019 umgesetzt, wodurch der Energiebedarf nachweislich deutlich gesenkt und die Eigenerzeugungsrate gesteigert werden konnten.
Ein wichtiger Bestandteil des Maßnahmenplans war die verfahrenstechnische Umstellung der biologischen Stufe sowie die Optimierung und Erneuerung der Belüftung. Zudem wurden das Blockheizkraftwerk (BHKW) und weitere Aggregate erneuert und mit Leistungsmessungen ausgestattet, um die Energieverbräuche und die Effizienz der Maßnahmen nachvollziehen zu können.
Durch diese Maßnahmen konnte der Energiebedarf von 1.719.278 kWh/a (2015/2016) auf 1.167.284 kWh/a (2018/2019) gesenkt werden. Der spezifische Energiebedarf verringerte sich von 29,2 kWh/EW∙a auf 16,9 kWh/EW∙a. Zusätzlich wurde der Anteil der Eigenerzeugung von 46,1 % auf etwa 80 % gesteigert.
Große Erfahrung - Unsere Referenzen
Kunde
Kläranlage
Stadt Andernach
KA Andernach (98.450 EW)
VG Rüdesheim
KA Ellerbachtal (8.000 EW) KA Gräfenbachtal (8.000/20.466 EW) KA Schlossböckelheim (8.000 EW)
VG Offenbach an der Queich
KA Hochstadt (10.300/23.000 EW) KA Offenbach (12.000 EW)
VG Hauenstein
KA Hermersbergerhof (300 EW) KA Hofstätten (700 EW) KA Luger Tal (2.100 EW) KA Queichtal (9.000 EW) KA Wieslauter (4.000 EW
Natur- & Geopark Mellerdall, Lux
KA Echternach (36.000 EW)
VG Dahlem
KA Dahlem (4.700 EW)
VG Betzdorf-Gebhardshain
KA Nauroth KA Friesenhagen-Steeg KA Wallmenroth
VG Bitburger Land
KA Bettingen (2.000EW) KA Dudeldorf (3.660EW) KA Enzen (300EW) KA Fließem (1.200EW) KA Hüttingen a.d. Kyll (1.200EW) KA Idesheim (550EW) KA Meckel (530EW) KA Messerich (3.045EW) KA Nattenheim (3.280EW) KA Oberweis (4.700EW) KA Rittersdorf (2.100EW) KA Röhl (600EW) KA Sülm (1.200EW) KA Wiersdorf (2.800EW) KA Badem (2.300EW) KA Burbach (1.300EW) KA Malberg (7.200EW) KA Neidenbach (1.700EW) KA Oberkail (1.620EW) KA Pickließem (1.300EW)
AV Lauter-Wetter
KA Ober-Bessingen (25.800 EW)
UBZZ Zweibrücken
KA Zweibrücken (70.000 EW)
VG Ulmen
KA Bad Bertrich (2.700 EW) KA Gevenich-Büchel (2.200 EW) KA Gillenbeuren (500 EW) KA Lutzerath (3.500 EW) KA Schmitt (3.800 EW) KA Urschmitt (700 EW) KA Wagenhausen (100 EW) KA Weiler (400 EW) KA Wollmerath (400 EW)
VG Ruwer
KA Ruwertal (32.500 EW)
VG Maifeld
KA Nothbachtal (35.000 EW) KA Ochtendung (9.000 EW) KA Ruitsch-Kerben-Minkelfeld (1.000 EW) KA Wallerbachtal (1.500 EW) KA Metternich (500 EW)
Stadtwerke Büdingen
KA Büdingen (25.000 EW)
AV Seemenbach
KA Rinderbügen (4.000 EW)
AV Ohm-Seenbach
KA Nieder-Ohmen
AV Limburg
KA Limburg (68.000 EW)
VG Römerberg-Dudenhofen
KA Römerberg (10.352 EW)
VG Südeifel
KA Karlshausen KA Kruchten (1.600 EW) KA Neuerburg (4.300 EW) KA Weidingen (430 EW)
Stadt Warburg
KA Daseburg (12.000 EW) KA Warburg
VG Winnweiler
KA Winnweiler (24.000 EW)
Der Beitrag wurde verfasst von Jonas Nebeler.
PV-Anlagen auf Kläranlagen
Die Planung einer PV-Anlage für eine Kläranlage oder für das Gelände von Pumpstationen durchläuft mehrere Phasen, beginnend mit der Potenzialanalyse und endend mit der Erzeugung von erneuerbarem Strom.
PV-Potenzial und Wirtschaftlichkeit
Zunächst wird eine Potenzialanalyse durchgeführt, um die Eignung der Fläche auf dem Kläranlagengelände zu prüfen. Hierbei werden Sonnenstrahlung, Ausrichtung, Neigung und mögliche Verschattungen analysiert. Es werden alle Flächen auf ihre Eignung für Dachanlagen, Freiflächenanlagen oder Trackeranlagen (nachgeführte PV-Anlagen) untersucht.
Die Studie ermittelt die erwartete Stromerzeugungskapazität und beinhaltet eine Wirtschaftlichkeitsanalyse, bei der Kosten, Fördermöglichkeiten und zu erwartende Einspeisevergütungen bewertet werden. Diese Analyse hilft, die Rentabilität des Projekts zu beurteilen und mögliche finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme zu identifizieren.
Nach erfolgreicher Wirtschaftlichkeitsprüfung wird ein Beschluss zur Umsetzung der PV-Anlage(n) gefasst. Dies umfasst die Entscheidung über das Budget, die Wahl der Technologie und die Auswahl der beteiligten Partner und Dienstleister.
Entwurfs- und Genehmigungsplanung
Die Entwurfsplanung beinhaltet die detaillierte Ausarbeitung des Designs, einschließlich der Auswahl der Module, Wechselrichter und Montagesysteme der Fotovoltaikanlage(n) und der Kostenberechnung. Auch die Integration in das bestehende Kläranlagennetz wird berücksichtigt, um eine effiziente Stromnutzung zu gewährleisten.
Anschließend werden Genehmigungen bei den zuständigen Behörden und dem Verteilnetzbetreiber beantragt und Förderanträge gestellt.
Ausführungsplanung und Ausschreibung
Im Anschluss wird die Ausschreibung - ein detailliertes Leistungsverzeichnis mit Plänen und Musterplanung - vorbereitet und veröffentlicht. Die Angebote werden formal, wirtschaftlich und technisch geprüft. Das beste Angebot erhält schließlich den Zuschlag.
Umsetzungsphase
Die Bauphase beginnt mit der Anschubbesprechung, bei der sich alle Akteure vor Ort treffen und die wesentlichen Punkte für einen reibungsfreien Bauablauf besprechen. Entsprechend dem Terminplan folgen dann der Aufbau der PV-Anlage (Unterkonstruktion und Module), der Einbau der Wechselrichter, der elektrotechnische Anschluss an das Stromnetz und die Einrichtung des Energiemanagementsystems.
Mit Inbetriebnahme der PV-Anlage(n) erzeugt diese Strom zur Abdeckung des Eigenverbrauchs. Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist.
Damit leisten Betreiber von abwassertechnischen Anlagen einen großen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung und sie senken ihre Stromkosten auf Dauer.
Erfahrung von BITControl
BITControl hat sich in den vergangenen Jahren einen großen Erfahrungsschatz aufgebaut. Bei jeder Machbarkeitsstudie nach Kommunalrichtlinie werden PV-Potenziale ermittelt. Dabei werden neben der Energieerzeugung auch die Themen Energiespeicher, Ladeinfrastruktur und Lastmanagement untersucht.
In der folgenden Grafik sind einige Referenzen zusammengestellt.
Autor: Andreas Müller
Bilanzkreise auf VG-Ebene
Abwassertechnische Anlagen sind meistens sehr gut geeignet, um einen hohen Anteil des benötigten Stroms durch regenerative Energien aus Photovoltaikanlagen zu decken. Das können Dachanlagen, Flächenanlagen oder Tracker sein. Viele Betreiber in Rheinland-Pfalz sind dabei so strukturiert, dass sie viele verteilte und oft auch kleine Anlagen betreiben, die durch eine Vielzahl von Pumpwerken mit Abwasser beschickt werden. Auf einigen dieser Anlagen bietet sich die Möglichkeit, viel PV-Leistung zu installieren. Bei anderen Anlagen ist nur wenig Platz vorhanden. So haben Pumpwerke meist nur wenig Fläche und auch nur kleine Dächer. Gibt es im Abwassernetz viele Pumpwerke, so kann dies zu einer Vergleichmäßigung des Gesamtlastprofils führen, zu einer Art Hintergrundrauschen.
Oft werden die Erzeugungsanlagen mit Fördermitteln errichtet. Dann wird Überschussstrom, der in das Verteilnetz eingespeist wird, nicht vergütet, da dies eine Doppelförderung bedeuten würde.
Bilanzkreise auf VG-Ebene nach dem Energiemarktmodell
Um nun den örtlich erzeugten Überschussstrom wirtschaftlich nutzen zu können, bietet sich die Bilanzkreisbildung auf Ebene der Verbandsgemeindewerke an. Dabei wird der Strom bilanziell innerhalb des Bilanzkreises verbraucht. Überschüsse und Defizite werden mit dem örtlichen Verteilnetzbetreiber bilanziert. Um diese Bilanzierung entsprechend den geltenden Regularien zu verwalten braucht es einen Bilanzkreisverwalter. Das kann z.B. ein Stadtwerk sein, das diese Dienstleistung anbietet.
Potenziale für regenerative Energien
BITControl prüft bei jedem Modernisierungsprojekt auch das Potenzial an regenerativen Energien. Dabei ist es wichtig, auch über den Tellerrand der jeweiligen Anlage hinaus zu schauen und nicht nur das Verbrauchspotenzial dieser einen Anlage zu betrachten. Der Bilanzkreis ist hier ein wichtiger Weg, um das Potenzial an regenerativen Energien eines Betreibers auszuschöpfen.
BITControl unterstützt mehrere Verbandsgemeindewerke und andere Kläranlagenbetreiber bei der Ermittlung der Potenziale an regenerativen Energien und dem Aufbau des Bilanzkreises.
Messkonzept und Datenanalyse
Die Aufbereitung der Daten ist bei jedem Projekt für uns ein ganz zentrales Thema. Hier ist es von Vorteil, dass wir die Maschinenbauer, Elektrotechniker und Programmierer im Haus haben und so alle Aspekte der Dateninfrastruktur, von der Auswahl der Hardware, bis zum Messkonzept und der Integration ins Leitsystem im Team bearbeiten können.
Rechtliche Fragestellungen
Rechtliche und insbesondere auch beihilferechtliche Fragen sind bei der Errichtung von kommunalen Erzeugungsanlagen und des Bilanzkreises ein sehr kompliziertes, aber auch äußerst wichtiges Thema. Daher arbeiten wir in rechtlichen Dingen mit den Kunz Rechtsanwälten aus Mainz zusammen.
Gründung Eifelkreis digital
BITControl ist Gründungsmitglied beim Verein „Eifelkreis digital“ zur Förderung der Künstlichen Intelligenz im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Unternehmen des Eifelkreises Bitburg-Prüm und die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm haben am 11.10.2023 den Verein Eifelkreis digital gegründet. In enger Kooperation mit dem DFKI „Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz“ setzt sich der Verein das Ziel, innovative Technologien mit dem Schwerpunkt der Künstlichen Intelligenz zum Wohle des Eifelkreises, der hier ansässigen Unternehmen und der Bevölkerung zu erforschen und zu entwickeln.
Zu den Gründungsunternehmen zählen namhafte Unternehmen des Kreises, wie die Bitburger Brauerei, Tesla, Zahnen-Technik und natürlich und nicht zuletzt auch BITControl.
Wir haben bereits in der VG Sprendlingen-Gensingen erste Erfahrungen in einem KI-Projekt in Zusammenarbeit mit Herrn Professor Oelmann von der Hochschule Ruhr West sammeln können und sind zur Zeit dabei, weitere Projekte zu generieren. Die KI-Werkzeuge sollen uns insbesondere in unseren Energieeffizienzprojekten und in der Erweiterung von PROVI ENERGY unterstützen.
Eifeler Abwassertag 2023 - Eine gelungene Veranstaltung
Mehr als 110 Akteure der Abwasserbranche referierten und diskutierten über die Energiewende auf Kläranlagen.
Am 14.09.2023 trafen sich auf Einladung der BITControl GmbH aus Nattenheim mehr als 110 Akteure aus der Abwasserbranche, aus Verbandsgemeindewerken, Abwasserverbänden, Ingenieurbüros und Behörden zu einem fachlichen Austausch zur Energiewende in der Abwasserreinigung. Die Tagung fand im Robert-Schumann-Haus mit herrlicher Aussicht über die Stadt Trier statt.
Kläranlagen gelten gemeinhin als die größten Energieverbraucher der Kommunen. Daher sind Maßnahmen zur Energieeinsparung, Aufbau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten und letztendlich der Minimierung des Strombezuges in diesem Sektor von besonderer Bedeutung. In einem Impulsvortrag zeigte Professor Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr West die Voraussetzungen und Potenziale für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf Kläranlagen. Er betonte, wie wichtig es ist, bei diesen Maßnahmen das Betriebspersonal mitzunehmen und dessen Sachverstand zu nutzen. In verschiedenen Vorträgen wurden die Einsparpotenziale auf Kläranlagen aufgezeigt. Ein Vergleich des durchschnittlichen Energieverbrauches auf Kläranlagen und bereits erreichter Einsparungen z.B. auf den Kläranlagen von Trier, Zweibrücken und Pirmasens zeigt hier ein Potenzial von fast 40 %. Auf Kläranlagen kann Strom und Wärme zuallererst durch die Nutzung des selbst produzierten Klärgases aus der Schlammbehandlung genutzt werden. Hierdurch lassen sich schon etwa 70 % des Strombedarfes und der gesamte Wärmebedarf einer größeren Kläranlage decken. Der restliche Strombedarf wird dann durch Photovoltaikanlagen gedeckt. Durch diese Kombination ist die Kläranlage der Stadt Trier bereits seit einigen Jahren energieneutral. Hierbei spielt auch der Einsatz künstlicher Intelligenz eine bedeutende Rolle.
Kläranlagen sind über die Deckung des Eigenbedarfes hinaus jedoch auch in der Lage, mehr Strom zu produzieren, als sie verbrauchen, da mitunter große Dachflächen und auch Freiflächen auf dem Kläranlagengelände zur Verfügung stehen. Die Nutzung und Vermarktung dieses Überschussstromes nahm auf der Tagung großen Raum ein und wurde intensiv diskutiert. So kann der überschüssige Strom in einem Bilanzkreis innerhalb einer Kommune von anderen Liegenschaften verbraucht werden. Die Kommune produziert dann zu einem großen Teil ihren eigenen Strom und kann so seine Stromkosten deutlich reduzieren. Verschiedene Verbandsgemeinden arbeiten daran, einen Bilanzkreis einzurichten. Leider legt auch hier noch die Bürokratie einige Steine in den Weg, wie Harald Guggenmos von der VG Schweich sehr anschaulich und unterhaltsam darstellte. Die Verbandsgemeinden Konz, Schweich und Ulmen sind hier trotzdem schon weit vorangeschritten. Letztendlich überwog auch hier die Zuversicht, dass der Bilanzkreis für die Kommunen ein sehr interessanter Modell ist, regenerative Energiekapazitäten innerhalb der Kommune massiv auszubauen und so den eigenen Strombedarf sehr weitgehend selbst zu decken.
BITControl hatte zu der Tagung eingeladen, um an Praxisbeispielen zu zeigen, dass Energieneutralität auf Kläranlagen machbar ist. Die vorgestellten Beispiele aus der Region zeigen auch, dass die Anlagenbetreiber in der Eifel und den angrenzenden Regionen in der Digitalisierung, im fachlichen Austausch und auf dem Pfad zur Energieneutralität sehr aktiv und auch schon sehr weit gekommen sind. Schließlich zeigen die Akteure, die einen Bilanzkreis bilden wollen, wie die Energiewende für die Kommunen wirtschaftlich interessant und gewinnbringend umgesetzt werden kann.
DWA KSI Netzwerk
KSI-Netzwerk zur Energie- und Ressourceneffizienz der kommunalen Abwasserbetriebe in der Region Mosel-Eifel-Hunsrück
In einem über die Kommunalrichtlinie geförderten Netzwerk haben sich 9 Verbandsgemeinden und Stadtwerke zusammengetan und sich über 3 Jahre hinweg in regelmäßigen Sitzungen zu technischen und formalen Themen rund um das Thema Energieeffizienz und regenerative Energie auf Pumpwerken und Kläranlagen ausgetauscht. Fachlich unterstützt wurden die Netzwerkteilnehmer dabei von den Ingenieurbüros Dr. Siekmann und Partner aus Thür, BITControl aus Nattenheim und den Kunz Rechtsanwälten aus Mainz. Ins Leben gerufen, organisiert und über den ganzen Zeitraum geleitet wurde das Netzwerk vom Ingenieurbüro HSI aus Trier.
Die Netzwerkarbeit war für die Netzwerkteilnehmer und auch die fachlichen Berater sehr fruchtbar. So wurden Energieeffizienzprojekte und der Status der Anlagen aus dem Netzwerk vorgestellt und diskutiert. Die Netzwerkteilnehmer betreiben ingesamt über 90 Kläranlagen von wenigen 100 bis zu 50.000 Einwohnerwerten. Es ging zwangsläufig viel um die Belange des Anlagenbetriebes und der Modernisierungskonzepte im ländlichen Raum.
Die technischen und insbesondere formalen Aspekte der Potenziale regenerativer Energien auf Kläranlagen und Pumpwerken, deren Auslegung und Integration in den Anlagenbetrieb nahmen einen großen Raum ein. Hier wurde auch mithilfe der rechtlichen Beratung nach Wegen der Vermarktung von Überschussstrom gesucht. Der Bilanzkreis erweist sich einerseits als ein sehr interessantes Mittel, Überschussstrom innerhalb einer Betreiberorganisation dezentral zu erzeugen und zu verbrauchen. Die formalen Hürden sind hier aber leider noch sehr hoch. Das gemeinschaftliche Herangehen an diese Thematik ist für alle sehr hilfreich. Verschiedene Bilanzkreisverfahren sind nun in der Entwicklung.
Die neun teinehmenden Kommunalen Abwasserbetriebe haben Ihre eigene CO2-Bilanz aufgestellt, danach ihre Energie-Einsparpotenziale ermittelt und in der Folge den erforderlichen Umfang an Zubau von PV-Anlagen ermittelt um den Strombedarf auf eine CO2-Neutralität umzustellen. Im Durchschnitt müsste jeder der neun Abwasserbetriebe PV-Anlagen von etwas über einem Hektar Fläche errichten um dieses Ziel zu erreichen.
Im Netzwerk wurden viele Potenzialanalysen und Machbarkeitsstudien erstellt. Die dort erarbeiteten Maßnahmen sind bereits bei mehreren Teilnehmern in der Umsetzung.
Modernisierung und Optimierung der Kläranlage Ober-Bessingen
Auf der Kläranlage Ober-Bessingen haben wir die Maschinen-, Verfahrens- und Elektrotechnik modernisiert. Die Verbesserung der Reinigungsleistung ist unmittelbar nachvollziehbar. Die Energieeffizienz werden wir mit PROVI ENERGY analysieren. Das ist jetzt im Aufbau. Dann bringen wir Erzeuger und Verbraucher in Einklang, um den Energiebezug zu minimieren. Besonders interessant sind in Ober-Bessingen die vielen Tracker. Das gibt nochmal ein besonders interessantes Lastprofil.
BITControl hat ein ganz besonderes interdiszipläres Team. Mit dem Kunden erarbeiten unsere Verfahrenstechniker für den Bestand das beste Reinigungsverfahren hinsichtlich Reinigungs- und Energieeffizienz. Die Maschinenbauer planen modernste Anlagentechnik und die Elektrotechniker bringen neben der elektrotechnischen Grundausstattung mit den Verfahrenstechnikern die Intelligenz in die Automatisierung. Unsere Programmierer haben leistungsfähige Werkzeuge zur Analyse des Anlagenbetriebes entwickelt und bereiten die Daten anschaulich für die Betrieb auf.
So erhält der Kunde nicht nur eine moderne Anlage, die den aktuellen Anforderungen entspricht, sondern auch die Werkzeuge, um diese Anlage dauerhaft effizient und wirtschaftlich zu betreiben.